Nicht für jeden Unternehmer ist jede Idee umsetzbar – und auch nicht jede Idee muss sofort umgesetzt werden. Suchen Sie sich zunächst max. 3 – 5 Ideen aus, die in Ihrem Betrieb Erfolg versprechen.
Überprüfen Sie die Maßnahmen auf ihre tatsächliche Wirkung in IHREM Unternehmen.
Beispiel: Es macht offenkundig keinen Sinn, eine Packung Schrauben auf ebay für € 10 zu verkaufen, wenn Sie in der gleichen Zeit eine Maßnahme von deutlich größerer Wirkung – wie die Durchsicht der noch nicht schlussabgerechneten Projekte – ergreifen können.
Ein Teil der Ideen verspricht grundsätzlich einen größeren Hebel, andere hingegen haben einen eher kleinen Effekt – wenngleich dies bei jedem Unternehmen anders sein kann.
Unsere Empfehlung: Gehen Sie – bei allen berechtigten finanziellen Sorgen – unbedingt wertschätzend mit Ihren Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Dienstleistern um. Sie haben sich diese guten Beziehungen oft über Jahre aufgebaut. Suchen Sie das konstruktive offene Gespräch und stellen Sie keine unberechtigten Forderungen. So können Sie auch nach der Krise wieder gemeinsam durchstarten!

Stellen Sie Rechnungen zeitnah
Die einfachste, aber häufig missachtete Regel: Stellen Sie Ihre Rechnung am Tag der Leistungserbringung, zumindest innerhalb von 3 bis 5 Arbeitstagen. Die Zahlungsbereitschaft ist hier am höchsten, da der Kunde Ihr Werk unmittelbar vor Augen hat und den Wert der Leistung zu schätzen weiß.

Geben Sie einen konkreten Zahlungstermin an
Der Hinweis „Überweisung innerhalb zwei Wochen“ kann vom Kunden zu seinen Gunsten ausgelegt werden.
Besser „Vielen Dank für Ihre Überweisung bis zum 27.4. eingehend auf unserem Konto“.

Prüfen Sie die Bonität
Um sich von vornherein vor bösen Überraschungen zu schützen, prüfen Sie die Bonität Ihres Kunden vor dem Abschluss von Lieferverträgen. Räumen Sie keinen Kredit ein, wenn der Kunde zahlungsschwach oder zahlungsunfähig ist.
Tipp: Bonitätsauskünfte erhalten Sie von den Wirtschaftsauskunfteien, zum Beispiel von Creditreform oder von Schufa.

Räumen Sie Zahlungsziele früh ein
Bieten Sie Ihrem Kunden Anreize, möglichst schnell zu zahlen. Sollte Ihr Kunde nicht in der Lage sein,
sofort komplett zu bezahlen, sprechen Sie rechtzeitig mit ihm darüber. Größere Beträge sollten Sie absichern,
zum Beispiel über Bankbürgschaften.
Rechnen Sie außerdem die Kosten,
die Ihnen durch den Lieferantenkredit entstehen, in den Angebotspreis mit ein.

Fordern Sie Abschläge
Sie können Abschlagszahlungen von Ihrem Kunden fordern, wenn Sie Werksleistungen erbringen. Die Höhe der Abschläge richtet sich nach dem Wertzuwachs, den der Kunde durch Ihre Leistung erlangt hat. Auch die Kunden schätzen das oft, da sie dadurch die eigene Liquidität besser steuern können.

Überwachen Sie die Zahlungseingänge
Überwachen Sie Zahlungsbeträge und -termine genau. Verlangen Sie von Ihrem Kunden, dass er pünktlich zahlt.
Und liefern Sie selbst auch pünktlich.
Reagieren Sie zeitnah innerhalb von 1 bis 3 Arbeitstagen, wenn die Zahlung überfällig ist.

Organisieren Sie Ihr Mahnwesen
Bei gewerblichen Kunden gilt: Schuldner geraten 30 Tage nach Eingang der Rechnung in Verzug – auch ohne Mahnung. Wenn die Fälligkeit nach dem Kalender bestimmt ist, befinden sich die Kunden am Folgetag bereits im Verzug (auch, wenn das vereinbarte Zahlungsziel kürzer als 30 Tage ist). Gegenüber Privatkunden muss auf der Rechnung ausdrücklich darauf hingewiesen werden.
Trotzdem sollten Sie Ihren Kunden an das Begleichen der Rechnung erinnern. Prüfen Sie aber vor der ersten Mahnung, ob Sie Ihre Leistung wie vereinbart erbracht haben.
Vermeiden Sie den Begriff „1. Mahnung“, denn das verleitet den Kunden dazu, auf die 2. Mahnung zu warten. Sie geben ihm also indirekt Zahlungsaufschub.

Planen Sie die Ein- und Auszahlungen
Rechnen Sie damit, dass Ihre Kunden nicht pünktlich zahlen. Ermitteln Sie daher die durchschnittliche Zahlungsfrist
Ihrer eigenen Forderungen – und kalkulieren Sie diese bei Ihrer Finanzplanung ein.

Finanzieren Sie Forderungen
Schöpfen Sie Ihre Forderungsbestände nicht vollständig aus. Eher sollten Sie frühzeitig mit Ihrer Hausbank sprechen, wie Sie mögliche Außenstände finanzieren können. Sie werden nicht mehr so leicht Kredite erhalten, wenn Ihr Unternehmen einmal zahlungsunfähig ist.

Nehmen Sie Hilfe an
Nehmen Sie externe Hilfe in Anspruch, wenn Ihre Mahnungen nicht erfolgreich sind.
Teilen Sie dies Ihrem Kunden in einer weiteren schriftlichen Mahnung mit.
Zahlt der Kunde daraufhin noch immer nicht,
beauftragen Sie ein Inkasso-Institut oder einen Anwalt mit dem Einfordern offener Beträge.

Betreiben Sie Factoring
Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine Außenstände an ein anderes Unternehmen (Factor), welches die Forderungen des Vertragspartners übernimmt. Damit muss der Factor allein für das Inkasso-Verfahren sorgen. Allerdings lassen sich Factoring-Institute diese Risiken bezahlen. Daher sollten Sie Kosten und Risiken vorher gegeneinander abwägen.
In vier Schritten zum Ziel
Wir bringen Ihre Unternehmenszahlen zum Sprechen. Mit Ihren Zielen geben Sie den Rahmen vor, mit Hilfe der Zahlungsströme entwickelt sich das Bild.
Erwartungsgespräch
Nach der Kontaktaufnahme mit einer der delfi-net Kanzleien lernen Sie sich persönlich kennen - online oder in der Kanzlei - besprechen die gegenseitigen Erwartungen, klären die konkreten Anforderungen und erhalten Ihr individuelles Angebot.
Planungstag
Zum Auftakt besprechen wir mit Ihnen die Ist- und Planzahlen, gehen Best- und Worst-Case-Szenarien durch, diskutieren deren Auswirkungen und sinnvolle Maßnahmen. So wissen wir, wohin die Reise führt und erstellen den Ausgangsplan.
Finanzplan erstellen
Sie erhalten Ihren individuell abgestimmten Finanzplan, mit den für Sie wichtigsten Liquiditätskennzahlen.
Regelmäßiger Soll-Ist-Vergleich
Die aktuellen Zahlen werden mit dem Plan laufend abgeglichen und angepasst. Im monatlichen oder vierteljährlichen Turnus setzen wir uns zusammen, besprechen die Ergebnisse und weitere Handlungsmöglichkeiten.